Vielleicht lässt sich die Unruhe der Neokonservativen über Paul psychologisch erklären: Die Positionen Pauls – für wirtschaftliche, aber auch bürgerliche Freiheiten; starke Landesverteidigung, aber Abzug der Truppen aus dem Ausland; Schrumpfung des Wohlfahrtsstaates, aber auch Beendigung des Drogenkrieges und so weiter – durchbrechen das gewohnte rechts-links-Schema.
Neokonservative befürchten vielleicht, am Ende den verhassten Obama wählen zu müssen, falls Paul aller Widerstände zum Trotz der republikanische Kandidat werden sollte. Im Gegensatz zu Paul verspricht der coole Halbschwarze im Weißen Haus, braunhäutige Menschen weiterhin zu bombardieren und mit Drohnen zu terrorisieren. Obama hat zudem gerade letzte Woche darauf bestanden, dass der Kongress ein Gesetz verabschiedet, das dem Militär erlaubt, selbst US-Bürger im eigenen Land ohne Anklage einfach festzunehmen und unbefristet wegzusperren – der bloße Verdacht auf Gefährdung der inneren Sicherheit genügt. Und was verdächtig ist, entscheidet das Exekutivorgan.
Dieser Trend zum inzwischen offenen Faschismus liegt in der Logik des Wucherstaates, den Obama führt und immer befürwortet hat. Der Minimalstaatler Paul hält den machtverliebten Neokonservativen einen klaren Spiegel vor, und sie erkennen, vielleicht unbewusst, dass sie Obama ähnlicher sehen als ihnen lieb ist. Ebenso ergeht es übrigens vielen Linken, wenn sie in diesen Spiegel schauen, nur umgekehrt.
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